Was ist Hypnose? Der Begriff „Hypnose“ wird oft im Zusammenhang mit unterhaltsamen Hypno-Shows gesehen, bei denen Zuschauer unter dem Gelächter des übrigen Publikums dazu gebracht werden, mehr oder weniger peinliche Dinge zu verrichten. (Ob diese Personen im Einzelfall bezahlter Teil der Show sind, sei einmal dahingestellt.) Auch die fälschliche Annahme, man sei in der Hypnose “weggetreten” oder ein “willenloses Werkzeug” des Hypnotiseurs ist leider eine Folge dieser Bilder. Der eigentliche Sinn und Zweck der Hypnose liegt natürlich auf ganz anderem Gebiet. Sucht man allerdings nach einer präzisen Definition für den Begriff “Hypnose”, trifft man schnell auf die unterschiedlichsten Interpretationen. Die „klassische Hypnose“, die „wissenschaftliche Darstellung“, die „medizinische Erklärung“ oder etwa die „spirituelle Variante“. Alle einzelnen Aspekte zusammengefasst, würde eine Definition etwa so lauten: „Hypnose ist ein durch Fremd- oder Selbsteinwirkung vorübergehend veränderter Bewußtseinszustand mit einer Einengung des Tagesbewußtseins bei gleichzeitiger Bewußtseinserweiterung des Unterbewußtseins sowie einer verstärkten Aktivität der rechten Gehirnhälfte mit erhöhter Fähigkeit zur Erinnerung und Kreativität.“ Doch keine Sorge, ich habe nicht vor, Ihnen das Thema vom wissenschaftlichen Standpunkt her zu erläutern. Ich möchte vielmehr versuchen, Ihnen die praktische Seite leicht verständlich zu machen.
Bewußtsein und Unterbewußtsein Um Funktion und Wirkung der Hypnose zu verstehen, muss zunächst kurz auf die wechselseitige Beziehung zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein eingegangen werden. Was immer Sie erleben und tun, alle Situationen Ihrer Existenz sind Reaktionen des Unterbewußtseins auf Ihre Gedanken und Gefühle. Viele Menschen versuchen eine Veränderungen ihrer persönlichen Lebenssituation allein durch äusserliche Mittel herbeizuführen. Dieser Weg ist oft mit hohem Energieaufwand und sogar mit Risiken verbunden und führt häufig doch nicht zum erwünschten Ziel. Aber warum? „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ (Albert Einstein) Lassen Sie mich dies anhand eines Bildes verdeutlichen: Stellen Sie sich Ihren Geist, also die Einheit von Bewußtsein und Unterbewußtsein, einmal als Garten vor. Sie sind hierin der Gärtner, der seine Saat in Form von positiven oder auch negativen Gedanken auf dem fruchtbaren Boden seines Unterbewußtseins aussät. Das Unterbewußtsein nimmt dieses Gedankengut auf und lässt es keimen. Und was immer Sie auch Ihrem Unterbewußtsein so „einpflanzen“, es wird wachsen!!! In Ihren Lebensumstände genauso wie in Ihrem Körper. Um innere oder äussere Lebensumstände zu ändern, muss also zunächst auf die eigenen Gedankenmuster und Vorstellungen Einfluß genommen werden. Verändern Sie Ihr Denken, schaffen Sie sich neue positive Ansätze. Formulieren Sie konkrete Wünsche und Ziele, die Sie mit Überzeugung wirklich erreichen wollen. Diese neuen Ziele müssen jetzt nur noch von Ihrem Unterbewußtsein aufgenommen werden. Hierbei bietet die Hypnose eine wesentliche Unterstützung an. Da während der Hypnose ein unmittelbarer Kontakt zu Ihrem Unterbewußtsein besteht, können veränderte oder neue Ziele dort direkt „programmiert“ werden. Das Unterbewußtsein ist sehr sensibel und mit äusserst wirkungsvollen Mechanismen und Fähigkeiten ausgestattet. Seine schöpferische Kraft wird Lösungen für jedes Ihrer Probleme finden und Ihnen mit „plötzlichen“ Ideen, Kreativität und Spürsinn den Weg zu Ihren Zielen zeigen. Oder zu Ihren möglichen versteckten Talenten. Vielleicht schlummert in Ihnen ein Bankdirektor, eine Schriftstellerin, ein Erfinder, eine Modedesignerin oder ein/eine...???
Hypnose - der direkte Weg zum Unterbewußtsein Der Erfolg einer Hypnose hängt zunächst einmal entscheidend davon ab, ob zwischen Hypnotiseur und dem zu Hypnotisierende eine Vertrauensbasis hergestellt werden kann. Die Hypnose muss zudem „gewollt“ sein, denn niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden! Um diese Punkte zu erörtern, wird vor einer Hypnose immer erst ein Vorgespräch geführt. Die Hypnose ist vergleichbar mit einer tiefen Meditation. Durch Konzentration auf den Hypnotiseur und dessen Stimme, wird die Aufmerksamkeit langsam vom Äusseren auf das Innere gelenkt. Dies führt dazu, dass die meisten Umgebungsreize nicht mehr bewußt wahrgenommen werden (Alpha-Zustand) und so eine angenehme tiefe Entspannung erreicht wird. Hypnose hat jedoch weder mit Schlaf oder Bewußtlosigkeit zu tun noch macht sie willenlos. Dies wäre genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll! Im Zustand der tiefen Entspannung und Konzentration nach innen, besteht nun ein sehr direkter Kontakt zum eigenen Unterbewußtsein, offener und intensiver als dies im bewußten Zustand möglich wäre. In dieser Phase der Hypnose können dem Unterbewußtsein nun neue oder veränderte Muster, Gedanken, Wünsche, Ziele und Botschaften bildhaft suggeriert werden. Jegliche Beeinflussung gegen den Willen des Hypnotisierten, gegen seine ethischen, moralischen und prinzipiellen Vorstellungen ist hierbei nicht möglich! Wie bereits erläutert, ist der Hypnotisierte während der Hypnose nicht willenlos und sein Urteilsvermögen uneingeschränkt aktiv. Nach Beendigung der Suggestionen erfolgt die Aufhebung der Hypnose. Die Mehrzahl der Hypnotisierten erinnert sich sehr genau an den Verlauf und den Inhalt der Hypnose-Sitzung. Daher können die gemachten Erfahrungen in einem anschließenden Gespräch gemeinsam erörtert und ausgewertet werden.
Aber was ist wenn...? Um die Antwort auf diese wohl am häufigsten gestellte Frage gleich vorwegzunehmen: Nein, es ist noch nie jemand auf Dauer in einer Hypnose verblieben! Die Aufhebung derartiger Hypnose funktioniert nämlich auch dann, wenn der Hypnotiseur unerwartet und plötzlich in Ohnmacht fiele (von schwereren Schicksalsschlägen einmal ganz abgesehen). In einem solchen Fall würden Sie nach kurzer Zeit einfach selbstständig aus der Hypnose “erwachen”.
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